In zwei Wochen finden in Liestal und Gelterkinden zwei ganz besondere Konzerte statt. Die Singstimmen Baselland und die Schwyzerörgeligrossformation «Tschoppenhof» gestalten gemeinsame Konzerte unter dem Titel «mit allen Registern». Es steht eine ausgesprochen breite und farbige musikalische Pallete auf dem Programm. Zusätzlich werden mehrfach Arrangements und Stücke gespielt, die es in dieser Form vorher noch nicht gegeben hat.
Vor einigen Wochen war in den Medien zu vernehmen, dass der Schwyzerörgelispieler Simon Dettwiler den Baselbieter Kulturpreis erhalten hat. Er ist ein ausgesprochen innovativer Musiker, tritt mit seinen Ensembles in der ganzen Schweiz auf und ein wahrer Könner auf seinem Instrument. Seine Projekte sind oft neuartig und geprägt von eigenen Umsetzungsideen und Klangmöglichkeiten.
Noch vor der Coronakrise ist die erwähnte Grossformation Tschoppenhof, die ebenfalls von Simon Dettwiler geleitet wird, an die Singstimmen Baselland gelangt, und hat uns gefragt, ob wir gemeinsam mit ihnen ein Konzert gestalten möchten. Da auch die Singstimmen in den letzten Jahren immer wieder neue, eher unkonventionelle Projekte (Musik aus Lateinamerika, Regionale Chormusik, die Familie Bach…) durchgeführt hatten, stiess die gemeinsame Projektidee auf beiden Seiten rasch auf Zustimmung. Für die Singstimmen Baselland ist es das erste Konzert nach einer fast zweijährigen Durststrecke mit Chorverboten und Chorproben im Pausenhof.
Den Projektleitungen war schon bald klar, dass in diesem Programm nicht einfach Stücke beider Ensembles aneinandergereiht, sondern neue Wege gesucht werden sollten, wie die Klangwelten beider Ensembles interessant gegenübergestellt werden könnten. Als zusätzliche Unterstützung stiessen das professionelle Trio «Pflanzplätz» und die Jodlerin Seraina Clark zum Projekt. Mit Hilfe dieser Besetzung konnte in jüngster Zeit ein vielfältiges, abwechslungsreiches Programm entwickelt werden.
Zum Programm gehören eine vermutlich noch nie dagewesene Aufführung des 100. Psalms von Heinrich Schütz für Schwyzerörgeli und Chor, traditionelle Jodellieder, selbst erfundene Ratzliedli, neue Jodelkompositionen und Arrangements, klassische Chormusik und verschiedene Volksliedsätze und Instrumentalstücke. Das Programm hat also einige Überraschungen zu bieten und wird sicherlich auch zu spannenden Diskussionen Anlass geben.
Im Anschluss an die Konzerte finden jeweils Feierlichkeiten statt, an denen die Ensembles eher spontan aufspielen und singen werden. Mit dem Eintrittspreis der Konzerte werden die professionellen Gagen gedeckt, die vollumfänglich den Musikerinnen und Musikern zu Gute kommen. Viele der Stücke mussten von den Leitern schliesslich speziell für dieses Projekt arrangiert werden.
Alle Beteiligten freuen sich auf ein offenes, interessiertes Publikum, das mit uns auf eine spannende Reise in die Welt der Volks- und Vokalmusik geht.
Comments