Die Coronakrise ist wie eine Lupe und zeigt Problematiken auf, die wir vor her noch nicht so stark wahrgenommen haben. Eine davon ist die Frage der "wahren" Wissenschaft. Was kann die heutige Wissenschaft bei einem neuen, unbekannten Virus leisten? Können wirklich an Hand von gängigen Untersuchungen treffende, unumstössliche Schlüsse gezogen werden? Vor fünf Minuten wurde gerade einmal mehr in den Medien berichtet, dass Kinder wahrscheinlich in den Schulen das Virus nicht stark verbreiten würden. Das habe eine Studie in Zürich deutlich bewiesen. Was heisst hier bewiesen? Wissen wir genug über das Virus, dass sich so eine Aussage zur Zeit wirklich vertreten lässt? Vermutlich nicht.
Wir wissen zum Beispiel noch sehr wenig darüber, wie eine Infektion konkret vonstattengeht. Wie lange ist das Virus im Rachen überhaupt nachweisbar? Können Kinder das Virus abwehren ohne Antkörper zu bilden? Oder ist die Immunantwort im Blut mit herkömmlichen Methoden evtl. gar nicht nachweisbar? In welchem Verhältnis stehen Infektionsketten zu konkreten Nachweisen? Ich habe schon mehrfach von Familien gehört, die gemeinsam eine Erkrankung durchmachen. Wie so oft, beginnt es meistens mit einem Kind und geht dann auf alle über. Bei einem harmlosen Verlauf wird dann das Virus oft nur bei einer Person konkret nachgewiesen, die aus Vorsichtsgründen dann noch einen Test macht. Genau das haben mehrere Familien unseres Umfeldes aktuell gerade erlebt. In unserer Familie war ich beispielsweise der einzige, der bei einer erwähnten "Familieninfektion" positiv auf das Virus getestet wurde. Das hat mir anschliessend zehn Tage Isolation mit leichtem Schnupfen und panischen Nächten beschert. Auch wenn es keine Beweise gibt, vermute ich trotzdem, dass alle von uns das Virus gehabt haben. Die Symptomähnlichkeit und Ansteckungsketten waren zu offensichtlich.
Gemäss derartigen Beobachtungen muss aber auch vermutet werden, dass Abstriche nur bedingt Aussagen darüber machen können, ob und wo das Virus wirklich zirkuliert oder nicht. Es ist schlicht zu schnell und zu unterschiedlich unterwegs. Ich vermute mittlerweile sogar, dass die Immunantwort des Coronavirus derart individuell ausfällt, dass mit standardisierten Tests Infektionsketten gar nicht vollumfänglich aufgespürt werden können. Bei den einen ist das Virus wenn überhaupt nur für Stunden überhaupt nachweisbar, bei anderen breitet es sich aus unerklärlichen Gründen rasant aus und kann verheerende Auswirkungen haben. Diese individuelle Immunantwort dürfte bei Kindern und Erwachsenen zutreffen und da wir sie noch sehr wenig kennen, scheint es mir daher auch verwegen, anhand standardisierter Testverfahren zu behaupten, die Schule sei aktuell kein Infektionsherd.
Genau wie bei Erwachsenen wird das Virus wie alle anderen auch hier weitergegeben. Auf Grund unerklärlicher Umstände reagiert aber das Immunsystem von Kindern oft eher schwach bis gar nicht auf das Virus. Hat das mit einem gewissen "Coronatraining" zu tun? Schliesslich zirkulieren jährlich unzählige, ähnliche Viren in den Kindernasen. Ist das Immunsystem bei Kindern einfach viel schneller und effizienter in der Bildung von Abwehrmechanismen?
Als Vater dreier Kinder bin ich sehr froh und dankbar, dass das Virus unsere Familie trotz meines positiven Tests abgesehen von zehn Tagen Quarantäne bisher nicht stark betroffen hat. Zusätzlich bin ich auch der Meinung, dass Schulen so lange als möglich offen bleiben sollten. Es sind jedoch noch derart viele Fragen zur Übertragung des Virus offen, dass ich es schlicht für falsch erachte, wenn Wissenschaftler auf Grund von Abstrichen und Bluttests bewiesen haben möchten, dass das Virus an Schulen nicht stark verbreitet wird. Genau so einseitig haben früher Wissenschaftler stur behauptet die Erde sei "flach". Die heutige Wissenschaft behauptet nach meiner Beobachtung zur Zeit auffallend häufig, in einer Art Grössenwahn und Wettbewerbsverbissenheit, wirklich zu wissen und ist gemäss häufig von einer gewissen, eigenen kritischen Distanz und gängiger Hypothesenentwicklung abgekommen. Eine verheerende Entwicklung, die uns unter Umständen blind für versteckte, alternative wichtige Fragestellungen machen kann...
P.S. : Hier noch der Link zu einer Studie, die genau das Gegenteil der erwähnten Zürcher Studie beweisen will:
Wissenschaft an ihren Grenzen...
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