Bild: Daniel Nussbaumer
Es gibt manchmal Tage, die es wirklich in sich haben. Gestern war ein solcher Tag, und er hat dazu geführt, dass ich schon die ganze letzte Woche leichte Nackenschmerzen verspürte. Zum Glück konnte ich mir dank guter Beziehungen noch kurzfristig eine Rückenmassage organisieren, die dann etwas Abhilfe schaffen konnte.
Mein gestriges Programm bestand darin, in Liestal das beliebte, alljährliche offene Singen in der Stadtkirche zu leiten. Ich mag diesen Anlass sehr und habe ein derartiges Singen bereits rund zwanzig Mal durchgeführt. Die Kirche war gestern gut gefüllt, als wir mit den Singstimmen Baselland um 17.00 den Anlass mit dem Weihnachts-Hymnus „Veni Emanuel“ eröffnen konnten. Die Singhefte waren vergriffen, und ich war gleichzeitig ergriffen vom intensiven Gesang von Jung und Alt, der aus mehreren hundert Kehlen erklang und den Raum erfüllte. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass das Publikum klanglich fast mehr Volumen entwickelte als der Ansingchor, der gleichzeitig den Stücken einen feierlichen, mehrstimmigen Glanz verleihen konnte. Am selben Tag fand auch das Weihnachtskonzert des Gymchors Muttenz statt. Auf dem Programm standen Sätze aus Carmina Burana, die ich am Flügel begleitete und die technisch recht anspruchsvoll sind. Mit dem Kammerchor des Gymnasiums hatte ich für dieses Konzert ein Weihnachtsprogramm vorbereitet, das wir klangschön dem Publikum präsentieren konnten. „Human Heart“ hieß der Titel des Konzerts und geht auf einen gleichnamigen Chorsatz zurück, der auf dem Programm des rund 80-köpfigen großen Chors stand.
Durch diese beiden Anlässe sah mein dichtes Programm am letzten Samstag so aus: Ab 10.00 Uhr Probe der Carmina am Klavier mit dem Gymchor. Anschließend um 13.00 Uhr Probe mit dem Kammerchor des Gymnasiums. Danach ging es direkt nach Liestal, wo um 15.00 Uhr die Proben für das offene Singen begannen. Nach dem offenen Singen um 18.30 Uhr fuhr ich wieder direkt nach Muttenz, wo kurz nach 19.00 Uhr das Warm-Up für das Konzert des Gymchors begann. Konzertbeginn war anschließend um 20.00 Uhr.
Ja, das war wirklich ein selten intensiver Tag.
Während ich mich die ganze Woche quasi innerlich darauf vorbereiten musste, was gar nicht so einfach war, weil noch Intensivweiterbildungen, Prüfungstermine und andere Sondertermine auf dem Programm standen, war die Realität gestern plötzlich um einiges entspannter. Ich konnte viele Momente sogar richtig genießen, und aus einem Stressgefühl heraus entwickelte sich plötzlich Zufriedenheit und Erfüllung. Ich mag meinen Job auch nach dreißig Jahren noch und bin dankbar und glücklich, mit so vielen tollen Menschen derart intensive Momente wie gestern erleben zu dürfen. Stressgefühle sind situativ sehr unterschiedlich und können mit etwas Glück auch in Erfüllung münden... Danke!"
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